Pressemitteilung

31.01.2025

Möge seine Erinnerung ein Segen sein!

Foto: Pixabay

Ein lebensfroher, liebevoller, sympathischer und hilfebereiter junger Mensch lebt nicht mehr.

Von einer Minute auf die andere wurden alle Pläne, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft durch einen tragischen Unfall zunichtegemacht.

Eltern, Familie und Freunde trauern um Juri H.

Juri wurde nur 17 Jahre alt.

Am 21.11.24 erhielten wir in Cottbus einen Anruf der Familie, dass sie sich dafür entschieden haben - und dies auch im Sinne ihres Sohnes sei - anstelle von Blumen für die Beisetzung um eine Geldspende für unbegleitete junge Geflüchtete in unserer Betreuung bitten.

Wir haben Juri nicht persönlich kennenlernen dürfen - unsere Wege haben sich nicht gekreuzt.

Doch konnten wir aus den Gesprächen mit der Mutter und dem Stiefvater von Juri erfahren, was ihn zu einem besonderen Menschen gemacht hat.

Juri war in Pankow und der Welt zu Hause. Er hatte seine Wurzeln in seiner Familie, bei seinen Freunden, in seiner Gemeinde und sein Wissensdrang ließ ihm Flügel wachsen, um die Welt zu erkunden und seinen Platz zu suchen. Er interessierte sich für die Menschen in seiner Heimat und in anderen Ländern, ihre Lebensweisen, ihre Träume und ihre Ideen. Juri konnte begeistern, konnte verbinden, konnte trösten und stand für seine Überzeugungen ein.

Juri war musikalisch, hatte Lieblingslieder, die er gern mit anderen teilte. Und er hatte noch eine Leidenschaft - das Wandern. Die Welt aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen, die Schönheiten und Herausforderungen anzunehmen, auch das war Teil seines Lebens.

Nun ist Juri nicht mehr da. Viele Menschen standen in enger Verbindung mit ihm und seiner Familie. Sie alle sind der Bitte der Familie gefolgt und haben gespendet. Eine beträchtliche Summe ist auf dem benannten Spendenkonto eingegangen.

Die von uns betreuten unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten haben ebenso Träume, Wünsche und Vorstellungen für ihr Leben. Die Gründe, weshalb sie dies nicht in ihren Herkunftsländern verwirklichen können, sind vielschichtig.

Es ist uns Bedürfnis und Anliegen zugleich, dass die unterstützten jungen geflüchteten Menschen die Geschichte von Juri erfahren, wenn sich nun für den einen oder anderen Wunsch eine Tür öffnet. Somit, denken wir, kann die Freude an der Musik weiterleben, ein sportlicher Triumpf ein Andenken werden, eine Reise den Namen von Juri in eine neue Richtung tragen. Die Familie formulierte - „… möge seine Erinnerung ein Segen sein!“

Im Namen aller Jugendlichen und Mitarbeitenden bedanken wir uns bei allen Spenderinnen und Spendern für die Möglichkeiten, die sich damit den Jugendlichen in ihrer neuen Heimat eröffnen.

Text: Heike Müller